Berlins Anhalter Bahnhof wird wieder lebendig
Deutsches Technikmuseum und TU Darmstadt erschaffen Berliner Architektur-Ikone neu als virtuelle Rekonstruktion / Immersiver 360-Grad-Rundgang durch den Bahnhof
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Pressemitteilung
Berlins Anhalter Bahnhof wird wieder lebendig
Deutsches Technikmuseum und TU Darmstadt erschaffen Berliner Architektur-Ikone neu als virtuelle Rekonstruktion / Immersiver 360-Grad-Rundgang durch den Bahnhof
Der historische Anhalter Bahnhof ist eine Berliner Ikone. Er ist Symbol für die Metropole Berlin, den wirtschaftlichen und technischen Fortschritt, aber auch für die Flucht ins Exil und die Deportation aus der Heimat. Das 360-Grad-Projekt „Anhalter Bahnhof Revisited“ des Deutschen Technikmuseums in Berlin und der TU Darmstadt erweckt den heute fast verschwundenen Ort zu neuem Leben. Die Anwendung lädt dazu ein, die Architektur des historischen Bahnhofsgebäudes und die mit ihm verbundenen Geschichten in einer virtuellen Rekonstruktion neu zu entdecken. Ab heute ist „Anhalter Bahnhof Revisited“ auf dem Gelände des Anhalter Bahnhofs zu entdecken und online auf der Website anhalter.technikmuseum.berlin.
Ehemals größter Bahnhof Europas
Vom Anhalter Bahnhof und seiner Gleisanlage ist heute im Stadtraum nur noch wenig zu finden. Bekannt ist vor allem die S-Bahn-Station und der bis heute erhaltene Portikus, das große Eingangsportal des Anhalter Bahnhofs. Bei seiner Einweihung 1880 war der „Anhalter“ der größte Bahnhof Kontinentaleuropas und eine international beachtete Sensation.
Detailgenaue Rekonstruktion
Die detailgenaue Rekonstruktion kann über die Website anhalter.technikmuseum.berlin abgerufen werden. Sie zeigt die Pracht des ehemaligen Bahnhofs: von den kunstvoll gestalteten Terrakotten an der Fassade über die glitzernden Kronleuchter im Vestibül bis zum Eingang des Excelsior-Tunnels, des ehemals längsten Hoteltunnels der Welt. Auch die den Bahnhof so prägenden Züge und Dampfloks, Gleislandschaften und Signale wurden originalgetreu nachgebildet. Die Nutzenden können verschiedene Standorte innerhalb des Bahnhofs anwählen und das historische Gebäude eigenständig erkunden.
Historische Persönlichkeiten und ihre Geschichten vom „Anhalter“
Der Anhalter Bahnhof war ein Mobilitätsknotenpunkt und das Tor zum modernen Berlin. Hier trafen sich alle Klassen der Gesellschaft, vom Fürsten bis zum Kofferträger. In kunstvoll gestalteten Story-Panoramen erwarten historische Persönlichkeiten wie Erich Kästner, Gabriele Tergit und Josef Tal die Nutzenden, um ihnen ihre ganz eigenen Geschichten vom „Anhalter“ zu erzählen. Auch der Architekt des Bahnhofs Franz Schwechten und der Bahnhofsvorsteher Berthold Bäckmann sind Teil von „Anhalter Bahnhof Revisited“. Die Nutzerinnen und Nutzer können sich von der Architektur und der Atmosphäre begeistern lassen und in das rege Treiben am Anhalter Bahnhof eintauchen.
Anhalter Bahnhof als lebendiges Museum
Stelen am Anhalter Bahnhof ermöglichen per QR-Code den direkten Zugang zu den 360-Grad-Panoramen und den unterschiedlichen Standorten im historischen Bahnhof. Dort, wo sich heute ein Fußballplatz und das Tempodrom befinden, öffnet „Anhalter Bahnhof Revisited“ ein Tor in eine Zeit, in der Berlin noch ganz anders aussah. Der Bahnhof wird zum lebendigen Museum, voller Geschichten, Fotos, Videos und historischer Dokumente. Der direkte Vergleich zwischen dem modernen Berlin und dem historischen Bahnhof ist faszinierend, er macht Veränderungsprozesse im Stadtraum greifbar.
Zudem erleben die Nutzenden den Mobilitätswandel hautnah. Die ehemals große Bedeutung der Eisenbahn, die sich in der Architektur großartiger Bahnhofsgebäude zeigt, steht hier im Mittelpunkt. Der Bezug zur Gegenwart liegt auf der Hand: Aktuell gewinnt der Schienenverkehr mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz wieder mehr an Gewicht.
Kooperation zwischen dem Deutschen Technikmuseum und der TU Darmstadt
„Anhalter Bahnhof Revisited“ ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Digitales Gestalten. Mit der Entwicklung der Anwendung und der Gestaltung der Story-Elemente wurden C4 Berlin und der „Berlinologe“ Michael Bienert beauftragt. Darüber hinaus konnten das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) und die Stiftung Exilmuseum für eine Zusammenarbeit und Beratung gewonnen werden.
Das Projekt „Anhalter Bahnhof Revisited“ wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.