Vom Bild zum Film - Einführung in die Stop Motion Technik
Technikmuseum
Erwachsene
Buchung erforderlich
Die Ausstellung „Lebende Bilder“ erzählt Geschichten über Meilensteine der Filmtechnik: von den verblüffenden optischen Illusionen des 19. Jahrhunderts, über die Goldenen Jahre des Kinos in Hollywood und in den Berliner Filmstudios bis hin zur Ära der ambitionierten Videofilmer.
Die Ausstellung ist aktuell leider geschlossen. Wir bitten um Verständnis!
Die erste öffentliche Filmvorführung in Deutschland fand am 1. November 1895 im Berliner „Wintergarten“ statt. Als Abschluss eines Varietéabends zeigten die Berliner Brüder Max und Emil Skladanowsky den Film „Lebende Photographien“ mit dem von ihnen entwickelten Doppelprojektor Bioskop – im Volksmund „Kurbelkasten“ genannt und im Amtsdeutsch des Kaiserlichen Patentamtes „Vorrichtung zum intermittierenden Vorwärtsbewegen des Bildbandes für photographische Serien“. Die Ausstellung begibt sich auf die Spuren von Berliner Filmpionieren wie den Brüdern Skladanowsky oder von Oskar Messter. Die Technikgeschichte des Films lässt sich anhand zahlreicher historischer Filmaufnahmen, Kameras, Scheinwerfer und Kinotechnik verfolgen.
Das Kino hatte seinen großen Durchbruch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aber die Bilder lernten schon viel früher laufen. Mit der Laterna magica brachten Projektionskünstler im 18. Jahrhundert das Publikum zum Staunen: Sie erzählten Geschichten mit farbigen, mechanisch beweglichen Glasbildern und warfen sie als Geistergeschichten oder Naturschauspiele an die Wand. Miniaturausgaben der Zauberlaternen wurden im 19. Jahrhundert auch zu populären Kinderspielzeugen. Diese und andere optische Spielzeuge wie die Wundertrommel, das Lebensrad oder den Täuschungsseher können die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung ausprobieren.
Ab 1900 schritt die Innovation bei Projektoren und Kameras mit großem Tempo voran, Thomas Edisons 35mm-Film wurde zum Standard für das Kino. Das eröffnete neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, und steigerte die Popularität des Kinos: Ende der 1920er Jahre gab es in Deutschland rund 5.000 Lichtspielhäuser, die 350 Millionen Kinokarten jährlich verkauften. Mit dem Siegeszug des Tonfilms in den 1930er Jahren wurden die Filmstudios endgültig zu Traumfabriken. Aus den Goldenen Jahren des Kinos zeigt die Ausstellung unter anderem ein Großmodell des Studios Babelsberg und die Dokumentation „Film im Film“ über die Produktion eines Spielfilms in den 1950er Jahren.
Mit dem technischen Fortschritt sorgte der Film für klingelnde Kinokassen und inspirierte eine wachsende Schar von Amateur-Regisseuren. Je kleiner das Format des Filmstreifens, desto geringer auch die Kosten – 35mm waren für Privatfilmer schlicht zu teuer. Schon in den 1920er Jahren kam der 16mm-Film auf den Markt, in den 1930er Jahren dann der 8mm-Film und in den 1960er Jahren der neue Standard Super-8, ab 1973 auch mit Tonfilm. Damit kannte das ambitionierte Familienkino auf Schmalfilm keine Grenzen mehr. Mitte der 1980er Jahre beendete die Innovation der Videokassette diese Ära. In der Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher diese Entwicklung Schritt für Schritt nachverfolgen, nicht nur an Hand von Designklassikern wie der Super-8-Kamera Nizo P. Gezeigt werden faszinierende Schmalfilme von Amateuren aus den Jahren 1907 bis 1985. Nehmen Sie im Kinosessel Platz!
Das Bioscop, im Volksmund „Kurbelkasten“, das die Gebrüder Skladanowsky 1895 in Berlin vorstellten, war eines der ersten Geräte zur Projektion bewegter Bilder. Der Vorführer kurbelte und setzte damit zwei 54mm Filmschleifen in Bewegung. Das Bioscop zeigte eine aus maximal 24 Einzelbildern zusammengesetzte Sequenz in Endlosschleife – zum Beispiel „Italienischer Bauerntanz“ oder „Das boxende Känguruh“.
Nachbau (Original: 1895), Leihgabe: Deutsches Historisches Museum
Der Ernemann I definierte lange Zeit den Standard der Filmprojektion in Kinos. Er besaß Feuerschutztrommeln, um der Brandgefahr des leicht entzündlichen Nitrofilms vorzubeugen. Dieses ursprünglich für Stummfilmproduktionen hergestellte Gerät, wurde durch zwei Anbauteile der Firma Klangfilm für Lichtton- und Magnettonwiedergabe erweitert. Auch das Kohlebogenlicht wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch leistungsstarkes Xenonlicht ersetzt.
Ernemann-Werke AG, 1927
Die Laterna magica begeisterte ein breites Publikum. Mit farbigen, mechanisch beweglichen Glasbildern und schauerlichen Geschichten beeindruckten Projektionskünstler ihr Publikum auf den Jahrmärkten des 18. und 19. Jahrhunderts. Die „Zauberlaterne“ hielt auch Einzug in die heimische Wohnstube. In vielen Formen und Farben wurde sie als Blechspielzeug bis in die 1920er Jahre hinein produziert.
Lapierre Frères, 1880
Die Arriflex 16 ST wurde von der Arnold & Richter KG in München hergestellt. Die drei Kameraobjektive Arriflex-Cine-Xenon (2/50mm, 1.4/25mm, 2/16 mm) produzierte das Unternehmen Schneider Kreuznach. Die 16mm-Kamera bestach durch ihr geringes Gewicht und die Flexibilität im Einsatz, weswegen sie besonders im Sport und für Nachrichtenreportagen eingesetzt wurde.
Arnold & Richter KG / ARRI AG, 1952