Direkt zum Seiteninhalt springen

Das Museum dekolonisieren? Neue Publikation zu Kolonialität und musealer Praxis in Berlin

24.08.2022

Drei Berliner Museen haben sich auf den Weg gemacht, sich selbstkritisch mit dem Thema Kolonialismus auseinanderzusetzen. Eine neu erschienene Open-Access-Publikation gibt Einblicke in diesen Reflexionsprozess.

Pressematerialien

Bitte beachten Sie die Hinweise zur Verwendung unserer Pressebilder.

Pressemitteilung

Das Museum dekolonisieren? Neue Publikation zu Kolonialität und musealer Praxis in Berlin

Buchvorstellung am 2. September, 12:15 Uhr, in Berlin

Drei Berliner Museen haben sich auf den Weg gemacht, sich selbstkritisch mit dem Thema Kolonialismus auseinanderzusetzen. Eine neu erschienene Open-Access-Publikation gibt Einblicke in diesen Reflexionsprozess.

Das Brücke-Museum, das Deutsche Technikmuseum und das Stadtmuseum Berlin setzten zwischen 2020 und 2022 drei Pilotprojekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten um: Das Stadtmuseum nahm eine Erstsichtung seiner Sammlung im Hinblick auf koloniale Spuren vor; das Deutsche Technikmuseum widmete sich einem konkreten Ausstellungsthema der Kolonialgeschichte; das Brücke-Museum legte seinen Fokus auf die interne Sensibilisierung und Fortbildung zu Themen wie Dekolonisierung, Diskriminierung und Diversität. Alle drei Häuser setzten dabei auf die Zusammenarbeit mit Aktivistinnen und Aktivisten sowie Expertinnen und Experten der post- und dekolonialen Praxis.

In dem jetzt im transcript-Verlag erschienenen Sammelband „Das Museum dekolonisieren? Kolonialität und museale Praxis in Berlin“ kommen in erster Linie diese Expert:innen zu Wort, die sich kritisch mit den Dekolonisierungsprojekten der drei Berliner Museen auseinandersetzen. Folgende Themenschwerpunkte und Handlungsfelder gliedern das Buch: Haltung und Verantwortung, Kolonialismus und koloniale Kontinuitäten, Inreach, Wissen/Kanon/Sprache, Sammlung, Städtische Erinnerungskultur und Perspektivwechsel. Projektberichte aus den Institutionen selbst und ein Interview mit den drei Museumsleitungen runden den Band ab. Dabei wird klar: Die kritische Auseinandersetzung mit Kolonialismus in Museen ist kein temporäres Thema, sondern eine Querschnittsaufgabe für alle Museumsbereiche. Sie bedarf eines langen Atems, braucht Zeit und beinhaltet die Anpassung institutioneller Strukturen an migrationsgesellschaftliche und globale Gegebenheiten.

Die Publikation wurde gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektfonds für Zeitgeschichte und Erinnerungskultur. Als Open Access-Publikation steht sie kostenfrei über die Webseiten des transcript-Verlags, der beteiligten Institutionen sowie über alle größeren Open-Access-Repositorien zum Download bereit.

Beteiligte Institutionen:
Das Brücke-Museum sammelt und erforscht die Werke der Künstlergruppe Brücke. Es besitzt eine der größten Sammlungen zur Brücke-Kunst und ist das einzige Museum weltweit mit diesem Schwerpunkt.
Die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin gehört zu den führenden technikhistorischen Einrichtungen in Deutschland. Mit über 600.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr ist das Deutsche Technikmuseum zudem eines der beliebtesten und erfolgreichsten Museen Berlins.
Die Stiftung Stadtmuseum Berlin zeigt in fünf Museen Ausstellungen zur Berliner Geschichte von den Anfängen bis heute. Seit 2021 widmet sich zudem die Ausstellung BERLIN GLOBAL im Humboldt Forum dem Austausch zwischen Berlin und der Welt.
Das Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt basiert auf einer mehrjährigen Kooperation von Berlin Postkolonial e.V., Each One Teach One EOTO e.V. und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Bis Ende 2024 legt es Spuren des von Deutschland ausgegangenen Kolonialismus frei und regt zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen an.

Das Buch:
Brücke-Museum, Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Daniela Bystron, Anne Fäser (Hg.)
transcript, 240 Seiten
Print-ISBN: 978-3-8376-6427-0 (39 EUR)
PDF-ISBN: 978-3-8394-6427-4 (kostenfrei)
Laden Sie das Buch hier herunter!

Buchvorstellung:
Die Publikation wird im Rahmen des Dekoloniale-Festivals offiziell vorgestellt: Freitag, 2. September 2022, 12:15 – 13:15 Uhr, Mariannenplatz, 10997 Berlin.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Pressekontakt:
Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin
Jörg Rüsewald
Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Tel.: 030/ 90 254 176

presse@technikmuseum.berlin

Für Print-Rezensionsexemplare wenden Sie sich bitte an:
ruesewald@technikmuseum.berlin

Bildmaterial zum Download finden Sie in unserem Pressebereich unter:
https://technikmuseum.berlin/presse/