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Auf einer runden Grundplatte ist der millionste Vergaser der Marke Pallas montiert. Es handelt sich um einen kleinen Moped-Vergaser. Die Grundplatte ist mit grüner Hammerschlaglackierung versehen, auf der das Jubiläum und das Datum in schwarzer Schrift notiert wurden.

Der millionste Pallas-Vergaser, 1957

Objekt des Monats September 2020

Auf einer runden Grundplatte ist der millionste Vergaser der Marke Pallas montiert. Es handelt sich um einen kleinen Moped-Vergaser. Die Grundplatte ist mit grüner Hammerschlaglackierung versehen, auf der das Jubiläum und das Datum in schwarzer Schrift notiert wurden.
Pallas-Jubiläumsvergaser von 1957 aus der Sammlung des Deutschen Technikmuseums. Die Gestaltung des Sockels mit seiner Hammerschlaglackierung entsprach den Vorstellungen damaliger Ingenieure.
SDTB / C. Kirchner

Dieser kleine Moped-Vergaser von 1957 ist das millionste Vergaser-Exemplar der Marke Pallas und wurde zur Feier dieses Jubiläums auf einen Sockel montiert. Die Pallas Apparate GmbH gehörte damals zur Deutschen Vergaser Gesellschaft (DVG), die mit Standorten in Neuss am Rhein und West-Berlin zu den größten Vergaserherstellern weltweit zählte. Mit ihrer Marke Solex belieferte die DVG nahezu alle deutschen Autohersteller. Den Markennamen Pallas nutzte der Konzern vor allem für den boomenden Motorradmarkt der Nachkriegszeit.

Der Pallas-Jubiläumsvergaser war über Jahrzehnte im Deutschen Vergaser Museum ausgestellt, das die DVG zwischen 1958 und 1982 in ihrem Berliner Werk unterhielt. Das Museum richtete sich hauptsächlich an interessierte Fachkreise sowie Studierende der Technischen Universität (TU) Berlin, diente aber auch als Kulisse bei Terminen mit Geschäftspartnern aus aller Welt. Zu sehen bekamen die Besucherinnen und Besucher rund 500 Objekte, die die technische Entwicklung von den ersten Vergasern aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart zeigten.

Vergaser zum Zerstäuben des Kraftstoffs gehörten lange zur Grundausstattung von Benzinmotoren, sie wurden seit den 1980er Jahren aber von modernen und weniger Schadstoffe produzierenden Einspritzanlagen verdrängt. Die Deutsche Vergaser Gesellschaft kam durch den Niedergang des Vergasers in Schwierigkeiten und wurde 1986 von der Rheinmetall AG übernommen. Bereits 1981 hatte die DVG ihren Berliner Produktionsstandort geschlossen, die Sammlung ihres Vergasermuseums ging an das Deutsche Technikmuseum. Eine Auswahl ist in der Dauerausstellung zum Straßenverkehr, „Mensch in Fahrt“, zu sehen.