Verlängert: Fahrradplakate aus der "Belle Époche"
Wegen des großen Erfolges wird die Sonderausstellung „Freiheit auf zwei Rädern“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin bis 19. Januar 2025 verlängert
Pressemitteilung
Verlängert: Fahrradplakate aus der "Belle Époche"
Wegen des großen Erfolges wird die Sonderausstellung "Freiheit auf zwei Rädern" im Deutschen Technikmuseum in Berlin bis 19. Januar verlängert.
Fotomaterial zur Ausstellung „Freiheit auf zwei Rädern“ zum Download finden Sie im Pressebereich unserer Website:
https://technikmuseum.berlin/pressemitteilung/neues-lebensgefuehl-fahrradplakate-um-1900/
Ursprünglich sollte sie am 8. Dezember zu Ende gehen. Nun wird die Plakate-Sonderausstellung „Freiheit auf zwei Rädern. Das Fahrrad auf französischen Plakaten um 1900“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin wegen des großen Erfolges bis 19. Januar 2025 verlängert. Seit April können Besuchende dort über 40 großformatige Fahrradplakate aus der eigenen Sammlung des Museums bestaunen. Die Ausstellung erzählt von einer Zeit, in der das Fahrrad als modernes Verkehrsmittel und das Plakat als neues Werbemedium eine Symbiose eingingen.
Freiheit auf zwei Rädern
Frei, unabhängig und modern: Dieses Lebensgefühl versprach das Fahrrad in Frankreich um 1900 und so wurde es dort flächendeckend beworben. Als Werbemittel dienten lithografische Plakate. Diese außergewöhnlichen Kunstwerke bieten besondere Einblicke in das damalige Verständnis von Technik und Kultur. Vor allem Frauen stehen auf den Fahrradplakaten der „Belle Époque“ als Werbebotschafterinnen im Mittelpunkt – und das auf ganz unterschiedliche Weise.
Zwischen Plakatsucht und Fahrradwahn
Um 1890 änderte sich das Stadtbild europäischer Metropolen. Vormals graue Fassaden wurden plötzlich von großformatigen, farbenprächtigen Plakaten eingenommen. Nicht wenige Menschen sahen darin eine Verunstaltung und sprachen von „Plakatpest“. Andere feierten die Wandkunst als Ausdruck einer neuen, modernen Zeit. Ausgehend von Paris kam es zu einem regelrechten Hype, der bald als „Affichomanie“, „Postermania“ oder „Plakatsucht“ bezeichnet wurde.
Zur gleichen Zeit gelang einer weiteren technischen Entwicklung der Durchbruch: dem Fahrrad. Es versprach individuelle Mobilität und beflügelte so den Drang nach Freiheit. Speziell für Frauen war es ein Vehikel der Emanzipation. Dadurch wurde das Zweirad in konservativen Kreisen ähnlich umstritten wie das Plakat. Trotzdem begann es die Welt zu revolutionieren und führte zum „Fahrradwahn“ oder „Bicycle Craze“. Das Plakat erwies sich dabei als idealer Werbeträger. Bis 1900 wurden für das Fahrrad mehr Plakate produziert als für jedes andere Produkt.
Bereits kurz nach ihrer Entstehung wurden die Plakate zu begehrten Sammelobjekten. Man bestaunte die „Explosion der Farben“ und die „Galerie der Straße“. Leidenschaftliche Sammlerinnen und Sammler bestachen Plakatkleber, lösten die „Affichen“ mühevoll von den Hauswänden ab.
Die Frau als Plakatmotiv und potenzielle Kundin
Auffällig ist, wie viele Frauen auf den Plakaten abgebildet sind. Frauenfiguren waren in französischen Plakaten der Jahrhundertwende allgegenwärtig – auch in der Fahrradwerbung. Dabei galt Radfahren um 1900 für Frauen noch als unschicklich: Körperliche Anstrengung und das Tragen praktischer Hosen seien mit weiblicher Anmut unvereinbar. Mit adretten „Werbedamen“ oder betont weiblich dargestellten mythologischen Figuren sollten Fahrradplakate derartigen Vorurteilen entgegenwirken.
Die Sammlung
Die jetzt im Deutschen Technikmuseum gezeigten historischen Fahrradplakate sind Teil einer Sammlung, die bereits 1980 eingeworben wurde. Diese Sammlung ist heute Teil des Historischen Archivs im Deutschen Technikmuseum. Mit seinem auf über 7,5 Regalkilometer angewachsenen Fundus gehört es zu den größten Spezialarchiven in der deutschsprachigen Museumslandschaft.
Auftakt zum Themenschwerpunkt „Fahrrad“ in diesem Jahr
Die Fahrradplakate-Ausstellung in der Großen Galerie des Deutschen Technikmuseums ist der Auftakt zu einem Themenschwerpunkt „Fahrrad“ in diesem Jahr: Am 29. November eröffnet die große Sonderausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ im Ausstellungsbereich Ladestraße. Hier dreht sich alles ums Radfahren in der Stadt. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg des Fahrrads zum beliebten Verkehrsmittel für alle. Zu sehen sind Meilensteine der jüngeren Fahrradgeschichte: vom frühen Mountainbike und BMX-Rad bis hin zum modernen E-Bike und Lastenrad. Zielgruppe der Ausstellung sind Familien und Schulklassen.
Freiheit auf zwei Rädern. Das Fahrrad auf französischen Plakaten um 1900
Plakat-Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum
Laufzeit: 24. April 2024 bis 19. Januar 2025
Große Galerie, Neubau, 4. OG
Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin-Kreuzberg
Fotomaterial zum Download finden Sie im Pressebereich unserer Website:
https://technikmuseum.berlin/pressemitteilung/neues-lebensgefuehl-fahrradplakate-um-1900/