Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!
Neue Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum nimmt das Radfahren in der Stadt in den Blick/ Begleitprogramm für Schulen und Familien und Kinder-Podcast/ Laufzeit: 29.11.2024 bis 7.09.2025
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In der Sonderausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ in der Ladestraße des Deutschen Technikmuseums in Berlin dreht sich alles ums Fahrradfahren in der Stadt.
SDTB/ Foto: Ériver Hijano
Viele Experimentierstationen erklären wichtige Funktionen des Fahrrads – hier zum Beispiel die Gänge bei einer Kettenschaltung. Die Besuchenden können sich die Experimente selbstständig erschließen.
SDTB/ Foto: Ériver Hijano
Die Sonderausstellung richtet sich an die ganze Familie: In ein modernes Lastenfahrrad kann man sogar einsteigen! Illustrationen des Berliner Pop-Art-Künstlers Jim Avignon (im Hintergrund auf einem großen E-Lastenrad zu sehen) ergänzen die Ausstellung.
SDTB/ Foto: Ériver Hijano
Ein Radfahrer entkommt dem Stau. Malmö, 3. September 1967: An diesem Tag stellte Schweden von Links- auf Rechtsverkehr um. Das führte in Teilen des Landes in den ersten Tagen zu Problemen und Staus.
Foto: Bilder i Syd|Kenneth Olson
Mifa-Klappräder in Magdeburg, 1976. Der ostdeutsche Fahrradbauer Mifa stellte von 1967 bis 1990 etwa 2,8 Millionen Klappräder her. Sie waren bei Familien beliebt, weil auch Kinder und Jugendliche leicht damit fahren konnten. Der Klappmechanismus wurde eher selten genutzt.
Foto: picture alliance/ZB|Manfred Uhlenhut | NUTZBAR BIS 26.11.2025
Kindergärtnerin mit Lastenrad, 1930er Jahre. Lastenräder haben eine lange Tradition. Alle gängigen Bauformen waren bereits vor 1900 bekannt. Für den heute bei Familien beliebten Transport von Kindern waren sie damals aber nur bei Kitas im Einsatz.
Foto: picture alliance/ZB|Manfred Uhlenhut | NUTZBAR BIS 26.11.2025
Cross und Freestyle im Märkischen Viertel um 1984. Für den damals elfjährigen Alexander Breest bot sich beides an: Um die Ecke befand sich eine der beiden BMX-Strecken West-Berlins, und der Parcours für Kunststücke lag direkt vor seiner Haustür.
Foto: Sammlung Alexander Breest
Mit dem Cavallo boten die Hercules-Werke ab 1979 ein ungewöhnliches Fahrrad an, das passend zur Trimm-Dich-Bewegung den ganzen Körper forderte. Doch der Erfolg blieb aus.
Foto: SDTB
Playmobil produzierte 2003 für das Team Telekom Werbeartikel. Neben diesem einzelnen Telekomfahrer gab es auch ein Set mit Siegertreppchen und drei Telekom-Fahrern. Einer in Magenta, einer in Gelb und einer in Grün. Gelb markiert bei großen Radrennen den Gesamtführenden und Grün den Führenden der Sprintwertung.
SDTB / Foto: bullahuth
Spielzeug in Magenta. Der Hype um das Team Telekom führte zu einer Flut an Werbe- und Merchandising-Artikeln: Auch die Spielzeugindustrie griff das Thema auf. Playmobil produzierte für die Telekom Werbegeschenke, Lego kam mit frei verkäuflichen Sets auf den Markt.
SDTB / Foto: bullahuth
Das Plakatmotiv der Sonderausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ zeigt eine Radfahrerin, die vom Berliner Fernsehturm Rückenwind bekommt. Kreiert wurde es eigens für die Ausstellung von dem Berliner Pop-Art-Künstler Jim Avignon.
SDTB/ Illustration: Jim Avignon
Das Plakatmotiv der Sonderausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ zeigt eine Radfahrerin, die vom Berliner Fernsehturm Rückenwind bekommt. Kreiert wurde es eigens für die Ausstellung von dem Berliner Pop-Art-Künstler Jim Avignon.
SDTB/ Illustration: Jim Avignon
Das Key Visual der Sonderausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ zeigt eine Radfahrerin, die vom Berliner Fernsehturm Rückenwind bekommt. Kreiert wurde es eigens für die Ausstellung von dem Berliner Pop-Art-Künstler Jim Avignon.
SDTB/ Illustration: Jim Avignon
Pressemitteilung
Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!
Neue Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum nimmt das Radfahren in der Stadt in den Blick/ Begleitprogramm für Schulen und Familien und Kinder-Podcast
Laufzeit: 29. November 2024 bis 7. September 2025
In der Ausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin dreht sich ab 29. November alles ums Radfahren in der Stadt. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg des Fahrrads zum beliebten Verkehrsmittel für alle. Zu sehen sind auf 500 Quadratmetern Meilensteine der jüngeren Fahrradgeschichte: vom frühen Mountainbike und BMX-Rad bis hin zum modernen E-Bike und Lastenrad.
Zugleich geht es um die aktuellen Konflikte auf Straßen und Fußwegen. Das Miteinander von Autos, Fahrrädern und Fußgängern ist schwierig geworden. Wie kann der begrenzte Platz in der Stadt sinnvoll verteilt werden? Was braucht es, um die Konflikte vernünftig zu lösen? Pointiert illustriert wird „Rückenwind“ durch den Berliner Pop-Art-Künstler Jim Avignon. Mehrere Experimentierstationen machen die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis für die ganze Familie. Mit Beginn der Ausstellung geht zudem ein Podcast des Museums an den Start: „Mit Rückenwind. Der Fahrrad-Podcast für Kinder“. Ein kostenfreies Begleitprogramm für Schulklassen und Familien ergänzt die Ausstellung, die bis 7. September 2025 in der Ladestraße des Deutschen Technikmuseums zu sehen ist.
Aufforderung zum Perspektivwechsel
Joachim Breuninger, Direktor des Deutschen Technikmuseums, sagte am Mittwoch in Berlin: „Mit der Ausstellung ‚Rückenwind‘ widmen wir uns einem aktuellen, gesellschaftlich relevanten Thema – dem Radfahren in der Stadt. Berlin will bis 2045 klimaneutral werden. Das kann nur gelingen, indem unter anderem der Radverkehr deutlich gestärkt wird und sich mehr Menschen zutrauen, im Stadtverkehr mit dem Rad unterwegs zu sein. Dabei wird der Platz auf den Straßen neu verteilt werden müssen. Viele Metropolen weltweit machen vor, wie das gehen kann – trotz der damit verbundenen Konflikte. Die Ausstellung lädt angesichts von allzu oft verhärteten Fronten in Berlin explizit zum Perspektivwechsel ein.“
Die Ausstellung zeigt typische Gefahrenstellen und verdeutlicht den Blickwinkel von Autofahrenden, zu Fuß Gehenden und Radfahrenden. Ziel ist es, dadurch Vorurteile und festgefahrene Fronten auf allen Seiten abzubauen und Verständnis dafür zu schaffen, die Radinfrastruktur in Deutschland weiter auszubauen.
Eintauchen in Experimentierstationen und Illustrationen
Die Besuchenden von „Rückenwind“ können in das Thema „Radfahren“ auf unterschiedliche Art eintauchen. So vermitteln Experimentierstationen anschaulich, wie verschiedene Gangschaltungen am Fahrrad funktionieren, oder wie lang der Reaktions- und Bremsweg nach einem Schreckmoment tatsächlich ist. Die VR-Anwendung „Berlin 2037“ macht unmittelbar erlebbar, was der fahrradfreundliche Umbau von Straßen für Radfahrende bedeutet. Und an vielen Stellen kommentieren die ausdrucksstarken Illustrationen von Jim Avignon die Inhalte der Ausstellung mit ganz besonderem Schwung und Humor.
Die Wiederentdeckung des Radfahrens
Die Ausstellung startet mit einem Blick in die Vergangenheit. Vor hundert Jahren war das Fahrrad in Deutschland ein Verkehrsmittel für alle, 1938 gab es rund 20 Millionen Fahrräder und nur 1,5 Millionen Autos. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit änderte sich das: Radfahrerinnen und Radfahrer stiegen auf das Auto um, Städte und Straßen wurden autogerecht ausgebaut, vorhandene Radwege vernachlässigt oder zurückgebaut. Seit den 1970er Jahren hat der Radverkehr in der Bundesrepublik wieder stark zugenommen. Die neue Fahrradbegeisterung symbolisierte Naturverbundenheit und die Ablehnung der automobilen Konsumgesellschaft, zugleich war sie Ausdruck eines neuen Gesundheitsbewusstseins. Ab den 1980er Jahren dienten Fahrräder dann zunehmend dem Lifestyle und Freizeitsport. In der DDR hingegen waren Fahrräder noch bis zuletzt ein wichtiger Teil des ganz normalen Alltags; die begrenzte Verfügbarkeit von Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln machte sie zum stark genutzten Fortbewegungsmittel.
Starke Objekte: von „Trimm-Dich“ bis BMX
Die vielen Facetten des Radfahrens werden mit zeitgenössischen Objekten, Bildern und Filmbeiträgen unterlegt. Zur Trimm-Dich Bewegung der 1970er Jahre sind Werbeartikel, Fernsehspots und das Fahrradmodell „Cavallo“ von Hercules aus dem Jahr 1979 ausgestellt. Zu sehen ist auch ein Mountainbike der Firma Göricke von 1984. Das Mountainbike verlieh dem Fahrrad ein Image von Freiheit und Abenteuer und setzte neue Maßstäbe für den gesamten Fahrradbau. Auch das BMX-Rad, mit dem der Berliner Alexander Breest 1984 als Elfjähriger die erste BMX-Meisterschaft West-Berlins in seiner Altersklasse gewann, ist Teil von „Rückenwind“. Seine Kindheitsfotos aus dem Märkischen Viertel zeigen: BMX war Teil einer Jugendkultur, die sich – neben Grafitti, Breakdance und Rap – den öffentlichen Raum erschloss. In den späten 1990er Jahren lösten die Erfolge des Team Telekom dann einen extremen Radsport-Hype in Deutschland aus.
Neueste Entwicklungen: Elektromotor und Lastenrad
Nach der Jahrtausendwende bekam das Radfahren neuen Schwung durch den Elektromotor und das Lastenrad. 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr Elektroräder verkauft als Treträder. Im Hier und Jetzt angekommen zeigt die Ausstellung: Besonders beliebt und verbreitet sind Lastenräder heute bei Familien für den Transport von Kindern. Mit einem aufmerksamen Seitenblick in andere Städte der Welt gibt „Rückenwind“ zudem Anregungen, wie ein konfliktarmes Miteinander von Autos, Radfahrern und Fußgängern in Städten auch hierzulande gelingen könnte.
Die Ausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ läuft vom 29.11.2024 bis 07.09.2025.
Deutsches Technikmuseum, Eingang Ladestraße (Zugang über Möckernstraße 26, 10963 Berlin)
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Digitales und Verkehr.
Medienpartner: radioeins vom rbb und Himbeer-Verlag.
Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden Sie auf unserer Website:
https://technikmuseum.berlin/rueckenwind