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„Die lebende Stadt“ im Fokus

04.03.2025

„Stille Post“ und „Monstermalen“ mit der Kamera / Foto-Ausstellung des Kollektivs „Cadavre Exquis“ im Deutschen Technikmuseum / Besuchende können sich beteiligen

Laufzeit: 6. März 2025 bis 27. Januar 2026

Pressematerial

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Pressemitteilung

 „Die lebende Stadt“ im Fokus
„Stille Post“ und „Monstermalen“ mit der Kamera / Foto-Ausstellung des Kollektivs „Cadavre Exquis“ im Deutschen Technikmuseum / Besuchende können sich beteiligen
Laufzeit: 6. März 2025 bis 27. Januar 2026

Die Stadt ist mehr als eine Ansammlung von Häusern und Straßen. Sie ist ein lebendes System, das ihre Einwohnerinnen und Einwohner mit dem Lebensnotwendigen versorgt. Als vielfältiger Begegnungsort bietet die Stadt Räume zum Kommunizieren, Repräsentieren, Imponieren. Sie ist Lebens- und Wohnort für viele unterschiedliche Menschen, verbindet und trennt zugleich.

Mit der Foto-Ausstellung „Die lebende Stadt. Ein fotografisches Spiel der Begegnungen“ beteiligt sich das Deutsche Technikmuseum ab dem 6. März am diesjährigen European Month of Photography Berlin (EMOP). Zugleich startet das Museum damit seinen Themenschwerpunkt „Stadt der Zukunft“. Durch das Auge der Kamera wird spielerisch nach dem Wesenskern der Stadt gesucht: Was sind die übergeordneten Prinzipien des Mensch-Seins in der Stadt? Wie funktioniert die geplante Stadt? Wo verwandelt sich das Geplante durch alternative Nutzungskonzepte in anders Gelebtes?

Mit 70 Fotografien nimmt das Berliner Fotografierenden-Kollektiv „Cadavre Exquis“ die Ausstellungsgäste mit auf eine fotografische Forschungsreise. Die Bilder sind Teil eines zusammenhängenden Gesamtkunstwerks, das im vergangenen halben Jahr in unterschiedlichen Assoziations-Spielen entstanden ist. In der Ausstellung können die Besuchenden diese ästhetischen Assoziationsketten nachverfolgen, selbst ergänzen und so ihren eigenen Stadt-Begriff spielerisch neu entdecken.

Fotografisches Stille-Post-Spiel

An der Ausstellung sind 19 Fotografinnen und Fotografen beteiligt. Ausgangspunkt war ein Startfoto von Sascha Jakubenko, der künstlerischen Leitung des Projekts. Es ist nun zugleich das Eingangsbild der Ausstellung. Dieses erste Bild wurde, wie beim Stille-Post-Spiel, an eine zweite Fotografin als Impuls weitergegeben. Sie antwortete darauf mit einem eigenen Foto. Das zweite Bild ging dann an eine dritte Person, die wiederum mit einem neuen Foto reagierte – und so weiter. Alle Fotografierenden bekamen dabei immer nur das jeweils vorhergehende Bild zu sehen. Erst mit der Ausstellungseröffnung wird das 

Gesamtwerk sichtbar: eine assoziative Kette von Bildern. Darunter finden sich persönliche Eindrücke ebenso wie inszenierte kleine Geschichten. Alle Bilder zusammen repräsentieren Stadt als lebendiges Beziehungsgeflecht von Menschen, Orten und Geschichten.

Gesamtkunstwerk mit offenem Ende: Ausstellungsgäste können sich beteiligen

Die Besuchenden können das fotografische Spiel nachvollziehen – und sich sogar daran beteiligen. Der Ausstellungsraum ist wie ein großes dreidimensionales Spielbrett aufgebaut. Die Bilderketten bilden Linien durch den Raum, denen man wie einer U-Bahnlinie durch die Stadt folgt.

Dabei sind die Ausstellungsgäste zum bewussten Betrachten der Bilder aufgefordert: Zum einen können sie die Verbindung zwischen den Fotografien suchen. Ist es eine Farbe oder Form, die sich im nächsten Bild wiederfindet? Oder besteht eher eine inhaltliche Beziehung, gar ein Wortspiel? Zum anderen wirft das Zusammenspiel der Bilder Fragen zur Stadt auf: Was ist die Stadt für uns, was ist sie für einen persönlich? Dabei helfen Begriffe, die für das städtische Zusammenleben prägend sind: „Leben“ und „Wohnen“, „Versorgen“ und „Entsorgt“, „Begegnen“ und „Kommunizieren“ sowie „Imponieren“ und „Repräsentieren“.

Das Ende beider Assoziationsketten ist bewusst offengelassen. Acht leere Rahmen laden die Ausstellungsgäste dazu ein, das Spiel weiterzuspielen und weiterzudenken. Sie können mit einem eigenen Foto auf das letzte Bild in der Reihe antworten. Dabei ist den Ausstellungsmachenden wichtig, dass die Fotos einen ganz persönlichen Blick auf die Stadt zeigen. Über Instagram unter dem Hashtag #LebendeStadtWeiterdenken oder per E-Mail an lebendestadt@technikmuseum.berlin kann Jede und Jeder dieses Bild mit anderen teilen. Das Museum und „Cadavre Exquis“ suchen die besten Bilder aus und zeigen daraus jeden Monat ein neues Foto in der Ausstellung.

„Monstermalen“ mit der Kamera ergibt ein Stadtporträt à la „Cadavre Exquis“

Eine Wand der Ausstellung wird von einem großen Stadtporträt eingenommen. Es ist auf ganz besondere Weise entstanden: Alle Fotografierenden bekamen nur einen Ausschnitt der angrenzenden Bilder zu sehen und mussten dann überlegen: Was passt mit Blick auf Form oder Farbe dazu? Welches Motiv ist eine gute Ergänzung? Dieses Spiel funktioniert wie das bei Kindern beliebte „Monstermalen“. Dabei teilt man ein Blatt Papier in Abschnitte für Kopf, Körper und Beine. Jede mitspielende Person zeichnet dann einen Teil des Monsters. Sie faltet den Rest des Blattes so, dass nur die Abschlusslinien zu sehen sind. Daran anschließend zeichnet die nächste Person ihren Teil des Monsters. Am Ende wird das Blatt entfaltet und zeigt plötzlich ein vollständiges, überraschend kreatives, und oft sehr lustiges „Monster“.    

In der Kunst kennt man die Methode als „Cadavre Exquis“, was übersetzt „köstliche Leiche“ bedeutet. Erfunden hat es eine surrealistische Künstlergruppe um den Franzosen André Breton in den 1920er Jahren. Das Kollektiv „Cadavre Exquis“ hat diese Methode auf die Fotografie übertragen. Seit mehreren Jahren entstehen so unvorhersehbare und kreative Bildreihen und Collagen. Mit der Ausstellung „Die lebende Stadt“ gastiert das Kollektiv erstmals im Deutschen Technikmuseum. Mit dabei ist sowohl das Kernteam des Kollektivs, als auch neue Gäste.

Teilnehmende Fotografinnen und Fotografen

Cherie Birkner, Nora Blum, Martin Dziuba, Juli Eirich, Sascha Jakubenko, Monika Kozub, Ulrike Lauber, Schirin Moaiyeri, Jamie Niederer, Florian Reimann, Jonas Ruhs, Mujtaba Saeed, Sven Serkis, Tim Sonntag, Andreas Tobias, Lena Ures, Silke Weinsheimer, Stefan Wieland, Felix Zohlen

Ort: Deutsches Technikmuseum, Große Galerie, Neubau: 4.OG, Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin