Direkt zum Seiteninhalt springen
24 weiße rechteckige Zuckertütchen sind chronologisch in der Reihenfolge ihres Fußballweltmeister-Titels sortiert. Sie sind bedruckt mit Motiven wie Fußbällen, die landestypische Hüte tragen oder Fahnen schwenken sowie den jeweiligen Nationalfarben der jeweiligen Weltmeister und Werbesprüchen wie „Zucker – eine runde Sache“ oder „Zucker schafft Ausdauer“.

Zuckertütchen mit Motiven von Fußball-Weltmeistern, 1994

Objekt des Monats Juni 2021

24 weiße rechteckige Zuckertütchen sind chronologisch in der Reihenfolge ihres Fußballweltmeister-Titels sortiert. Sie sind bedruckt mit Motiven wie Fußbällen, die landestypische Hüte tragen oder Fahnen schwenken sowie den jeweiligen Nationalfarben der jeweiligen Weltmeister und Werbesprüchen wie „Zucker – eine runde Sache“ oder „Zucker schafft Ausdauer“.
Diese 24 Zucker-Sachets wurden von der Vertriebsgesellschaft HELLMA produziert. Mit portionierten Zuckerpackungen hatte die Firma bereits in den 1920er Jahren das damals kleinste Werbemedium auf den deutschen Markt gebracht. Die Sachets gelangten 2012 über die Sammlung des Zuckermuseums in das Deutsche Technikmuseum.
SDTB / Foto: C. Kirchner

Diese mit Kristallzucker gefüllten Portionstütchen lassen nicht nur die Herzen von Naschkatzen höherschlagen. Auch dürften sie Fans der internationalen Fußball-Turniere faszinieren. Die Portionstütchen, sogenannte Zucker-Sachets, sind Produkt einer Vermarktungs-Aktion der Vertriebsgesellschaft HELLMA anlässlich der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA. Sie sind mit Motiven der Weltmeister zwischen 1938 und 1990 bedruckt, auf beiden Seiten wird das Lebensmittel Zucker aus der Perspektive des Sports bejubelt. 190 Millionen Sachets dieser Art wurden 1994 produziert. Passenderweise holte den Titel der Weltmeisterschaft 1994 Brasilien – der weltweit führende Zuckerproduzent!

Zucker ist seit Jahrhunderten ein bedeutendes Handelsgut der Weltwirtschaft. Es sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass – anders als bei den hier ausgestellten Zuckerportionen – die Zuckergewinnung insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert auf der Arbeitskraft versklavter Menschen basierte. Gleichsam zur Ware gemacht, wurden diese Gefangenen im Handelsverkehr zwischen drei Kontinenten von europäischen Händlern gegen Waren wie Tuche und Glasperlen in Afrika eingetauscht und nach Amerika verschifft. Die Zuckererzeugnisse gelangten von Amerika nach Europa. Über diesen „Dreieckshandel“ informiert die Dauerausstellung „Alles Zucker!“ des Deutschen Technikmuseums ebenso wie über alles andere Wissenswerte rund um Zucker.