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Im Bild steht eine silbergraue Stempeluhr aus Metall. In ihre Vorderseite ist ein Zifferblatt eingelassen, das die Uhrzeit anzeigt. Darunter befindet sich ein Schlitz, in den die Stempelkarte eingeschoben wird. Mit dem Drücken eines schwarzen Knopfs auf der Oberseite des Gehäuses wird die aktuelle Uhrzeit auf die Karte gestempelt.

IBM Stempeluhr Modell 780, um 1950

Objekt des Monats Januar 2021

Im Bild steht eine silbergraue Stempeluhr aus Metall. In ihre Vorderseite ist ein Zifferblatt eingelassen, das die Uhrzeit anzeigt. Darunter befindet sich ein Schlitz, in den die Stempelkarte eingeschoben wird. Mit dem Drücken eines schwarzen Knopfs auf der Oberseite des Gehäuses wird die aktuelle Uhrzeit auf die Karte gestempelt.
Die Stempeluhr wurde als Synchronuhr über die Wechselspannung des Stromnetzes betrieben, die Netzfrequenz gab den Takt vor.
SDTB / C. Kirchner

1949 zog die Walter Weissig GmbH in den zweiten Hinterhof der Obentrautstraße 34 in Berlin-Kreuzberg. Bald darauf wurde die hier gezeigte Stempeluhr im Eingangsbereich der Firma installiert. Zunächst konnten die monatlich neu benötigten Stechkarten noch bequem nachbestellt werden, schließlich wurde ihre Produktion jedoch eingestellt. Eine letzte Stechkarte wurde aufgehoben, eingescannt und immer wieder neu ausgedruckt. Obwohl sich die Technik der Zeiterfassung weiterentwickelte, nutzten alle Mitarbeitenden die Uhr bis zum Umzug des Betriebs Ende September 2020. 

1918 hatte der Drechslermeister Wilhelm Weissig die Firma in Kreuzberg gegründet. Anfangs wurden aus Elfenbein, Kunstharz und frühen Kunststoffen wie Galalith (Milchstein) oder Trolit (Celluloseacetat) vor allem Schmuck und Bauteile für die Rundfunkindustrie hergestellt. Schließlich spezialisierte sich der Familienbetrieb 1953 ausschließlich auf die Verarbeitung von Kunststoffen. Es wurden vorwiegend von Kunden vorgegebene Entwürfe gefertigt, etwa für medizinische und wissenschaftliche Einrichtungen sowie Architekten, Museen und Künstler. 

Eines der bekanntesten Projekte der Firma ist die Skulptur „Sky Piece“ des Künstlers David Black. Sie war von 1972 bis 1979 im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie zu sehen. Um sie nach der aktuellen Sanierung des Museums wieder am ursprünglichen Platz zeigen zu können, ist eine umfangreiche Restaurierung notwendig. Dafür stehen die Restauratorinnen des Kunstwerks wieder mit der Walter Weissig GmbH in Kontakt.