Eine Gruppe von Touristinnen und Touristen steht auf einer schmelzenden Eislandschaft und posiert an verschiedenen Punkten des Bildes für Fotos. An vielen Stellen der Eislandschaft hat sich schwarzer Ruß abgesetzt, das Eis ist dort sehr dunkel. Im Vordergrund ist eine große Pfütze aus Schmelzwasser.

Signs of Change

Die Sonderausstellung „Signs of Change. Landschaften im Klimawandel“ zeigt bis zum 3. März 2024 Landschaftsfotografien von Olaf Otto Becker in der Großen Galerie. Für seine Bildserien begibt er sich auf Expeditionen an Orte, an denen der Klimawandel sichtbar und erfahrbar ist.

Auf den Spuren des Klimawandels

Von einem großen, schwimmenden Eisberg bricht ein Stück Eis ab, Wasser spritzt in einer großen Sprühwolke hoch.
Diskobucht an der Westküste Grönlands, Juli 2015. Der Fotograf beschreibt den Moment so: „Urplötzlich unterbrechen donnernde Kanonenschläge die Stille. Ganz in der Nähe bricht gerade ein großer Eisberg auseinander. Begleitet von einem sprudelnden Wasserschwall schießt neben dem weißen Berg ein großes Stück Eis aus der Tiefe.“ Serie: Ilulissat – Sculptures of Change
Fotocredit: Olaf Otto Becker

Einerseits faszinierend schön, anderseits verletzlich, bröckelnd oder gar völlig zerstört: In vielen Landschaften unserer Erde zeigen sich die Folgen des Klimawandels und menschlicher Eingriffe in die Natur.

Olaf Otto Becker ist den Veränderungen auf unserer Erde seit über 30 Jahren auf der Spur. Zu Fuß wanderte der Fotograf 570 Kilometer über den schmelzenden Eisschild von Grönland. Dessen Westküste hatte er zuvor allein, im Boot mit seiner Großformatkamera, passiert. Dabei hielt er in faszinierenden Bildern den schmelzenden Eisschild, den Grönland-Tourismus und die kalbenden Gletscher fest.

Über Jahre war Becker zudem immer wieder zusammen mit Forschenden sowie Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten in Südostasien und Australien unterwegs, um dort bedrohte Regenwälder und technologisierte Stadträume zu dokumentieren. Hier zeigt sich, wie Umweltzerstörung und Fortschritt in zur gleichen Zeit stattfinden.

Zuletzt fotografierte er die tauenden Permafrostlandschaften des sibirischen Sommers und die Hafenstadt Tiksi am Nordpolarmeer. Dort hofft die verbliebene Bevölkerung, dass die globale Erwärmung neue Seewege an der sibirischen Nordküste freigibt und ihre Stadt wirtschaftlich wieder aufblühen lässt. Mensch und Natur konkurrieren hier um Platz und Ressourcen.

Zerstörung und Schönheit

In der Ausstellung sind technisch anspruchsvolle Fotografien zu sehen und emotionale Erfahrungsberichte zu lesen. Olaf Otto Becker bringt Dokumentation und künstlerischen Ausdruck auf besondere Weise zusammen. Zerstörung und Schönheit existieren oft im gleichen Augenblick. Darüber hinaus führt die Werkschau zu globalen Brennpunkten, an denen Mensch und Natur kollidieren. „Signs of Change“ zeigt die Auswirkungen des Klimawandels und fordert zur Suche nach Lösungen auf. Nur wenn wir unseren Umgang mit der Natur nachhaltig ändern, können wir die Vielfalt unseres Lebensraumes erhalten.

Der Fotograf

Das Foto zeigt einen Mann, lächelnd, mit grauschwarzen Haaren, im schwarzen Hemd. In den Händen hält er eine Brille.
Seit mehr als 30 Jahren fotografiert Olaf Otto Becker Landschaften. Als Künstler und Augenzeuge dokumentiert er den globalen Prozess des Klimawandels.
Fotocredit: Marion Becker

Olaf Otto Becker, geboren 1959, studierte Kommunikationsdesign, Philosophie und Religionswissenschaften. Seit 1988 ist er selbstständig als Designer und Fotograf tätig. Er lebt in Bad Tölz und ist für seine Expeditionen auf der ganzen Welt unterwegs.

Seine Bilder waren zuletzt in Reykjavík, Amsterdam, London, Seoul und Dresden zu sehen und sind weltweit in namhaften Sammlungen wie dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem National Museum of Photography in Kopenhagen und der Kunstsammlung des Deutschen Bundestags vertreten.

Auf der Webseite des Fotografen finden Sie mehr Informationen zu seinen Arbeiten.

Ausblick auf weitere Klima-Ausstellung

Thematisch anschließend wird nach „Signs of Change“ Ende November 2023 im Deutschen Technikmuseum die Sonderausstellung „Dünnes Eis“ eröffnet. Die Ausstellung nimmt die Besuchenden mit auf Klima-Expedition. Schulklassen und Familien erfahren, wie es ist, in der Arktis zu forschen. Über ein Jahr driftete das Forschungsschiff „Polarstern“ ab 2019 durchs Polarmeer. Das Team sammelte Informationen zum Wandel des arktischen Klimas: ein Meilenstein für die Klimaforschung.

Die Ausstellung „Signs of Change“ war 2021 bis 2022 in ähnlicher Form in den Technischen Sammlungen Dresden zu sehen. Wir danken den Kolleginnen und Kollegen dort für die Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung im Deutschen Technikmuseum.

Die Ausstellung „Signs of Change“ ist Teil des European Month of Photography (EMOP) 2023 in Berlin.

Logo des Europäischen Monats der Fotografie 2023 in Berlin

Eine Ausstellung im Jubiläumsjahr des Deutschen Technikmuseums

Logo 40 Jahre Deutsches Technikmuseum: eine rot-blaue Zahl 40 steht links neben einer blaueb technischen Bildmarke, die aussieht, wie eine Fahrradkette. Daneben der Schriftzug "Deutsches Technikmuseum. Einfach für Dich."