Auf den Spuren des Klimawandels
Einerseits faszinierend schön, anderseits verletzlich, bröckelnd oder gar völlig zerstört: In vielen Landschaften unserer Erde zeigen sich die Folgen des Klimawandels und menschlicher Eingriffe in die Natur.
Olaf Otto Becker ist den Veränderungen auf unserer Erde seit über 30 Jahren auf der Spur. Zu Fuß wanderte der Fotograf 570 Kilometer über den schmelzenden Eisschild von Grönland. Dessen Westküste hatte er zuvor allein, im Boot mit seiner Großformatkamera, passiert. Dabei hielt er in faszinierenden Bildern den schmelzenden Eisschild, den Grönland-Tourismus und die kalbenden Gletscher fest.
Über Jahre war Becker zudem immer wieder zusammen mit Forschenden sowie Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten in Südostasien und Australien unterwegs, um dort bedrohte Regenwälder und technologisierte Stadträume zu dokumentieren. Hier zeigt sich, wie Umweltzerstörung und Fortschritt in zur gleichen Zeit stattfinden.
Zuletzt fotografierte er die tauenden Permafrostlandschaften des sibirischen Sommers und die Hafenstadt Tiksi am Nordpolarmeer. Dort hofft die verbliebene Bevölkerung, dass die globale Erwärmung neue Seewege an der sibirischen Nordküste freigibt und ihre Stadt wirtschaftlich wieder aufblühen lässt. Mensch und Natur konkurrieren hier um Platz und Ressourcen.
Zerstörung und Schönheit
In der Ausstellung sind technisch anspruchsvolle Fotografien zu sehen und emotionale Erfahrungsberichte zu lesen. Olaf Otto Becker bringt Dokumentation und künstlerischen Ausdruck auf besondere Weise zusammen. Zerstörung und Schönheit existieren oft im gleichen Augenblick. Darüber hinaus führt die Werkschau zu globalen Brennpunkten, an denen Mensch und Natur kollidieren. „Signs of Change“ zeigt die Auswirkungen des Klimawandels und fordert zur Suche nach Lösungen auf. Nur wenn wir unseren Umgang mit der Natur nachhaltig ändern, können wir die Vielfalt unseres Lebensraumes erhalten.
Der Fotograf
Olaf Otto Becker, geboren 1959, studierte Kommunikationsdesign, Philosophie und Religionswissenschaften. Seit 1988 ist er selbstständig als Designer und Fotograf tätig. Er lebt in Bad Tölz und ist für seine Expeditionen auf der ganzen Welt unterwegs.
Seine Bilder waren zuletzt in Reykjavík, Amsterdam, London, Seoul und Dresden zu sehen und sind weltweit in namhaften Sammlungen wie dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem National Museum of Photography in Kopenhagen und der Kunstsammlung des Deutschen Bundestags vertreten.
Auf der Webseite des Fotografen finden Sie mehr Informationen zu seinen Arbeiten.
Ausblick auf weitere Klima-Ausstellung
Thematisch anschließend wird nach „Signs of Change“ Ende November 2023 im Deutschen Technikmuseum die Sonderausstellung „Dünnes Eis“ eröffnet. Die Ausstellung nimmt die Besuchenden mit auf Klima-Expedition. Schulklassen und Familien erfahren, wie es ist, in der Arktis zu forschen. Über ein Jahr driftete das Forschungsschiff „Polarstern“ ab 2019 durchs Polarmeer. Das Team sammelte Informationen zum Wandel des arktischen Klimas: ein Meilenstein für die Klimaforschung.